
Bereits zum dritten Mal haben sich die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der Nordkreiskommunen Baesweiler, Alsdorf, Herzogenrath und Würselen zusammengesetzt, um einen neuen Wettbewerb auszuloben. Wurden 2021 im Nordkreis noch die schönsten Vorgärten gesucht, waren es in 2022 vielfältig gestaltete Balkone und Terrassen. In diesem Jahr sind es die schönsten naturnahen Gärten, die im Wettstreit um die ersten drei Plätze je Kommune liegen. Gesucht werden möglichst naturnahe Gärten, die nicht nur unserer heimischen Insekten- und Tierwelt durch Blumen, Kräuter und Wildstauden einen geeigneten Lebensraum bieten, sondern uns auch mit Obst und Gemüse ernähren.
Zum Projektstart werden die Preisträgerinnen und Preisträger aus den vier Nordkreiskommunen aus 2022 im Quartiersbüro KREATIV (Kückstr. 21), mit ihren prämierten Balkonen und Terrassen bis Ende März zu bewundern sein. Dort hängen die Plakate mit den Fotos der jeweils drei Platzierten aus Baesweiler, Alsdorf, Herzogenrath und Würselen.
Mit dem Start am 15. März 2023 können Gärtnerinnen und Gärtner ihre aussagekräftigen Fotos einreichen. Das geht ganz einfach per E-Mail, dabei sollten es mindestens sechs, maximal aber zwölf Fotos sein, die möglichst eindrucksvoll wiedergeben, wie vielfältig der Garten ist. Bei der Bewertung wird dabei vor allem auch auf die ökologische Vielfalt und die Klimafreundlichkeit geachtet. Der Wettbewerb endet am 31. Oktober 2023. Bis dahin werden Bewerbungen entgegengenommen. Dabei sollten Fotos während des gesamten Zeitraums die jahreszeitlich unterschiedliche Prägung des Gartens dokumentieren, z.B. die Blütenvielfalt im Frühjahr, das Wachstum von Gemüse und Beerenreife im Sommer, sowie das reife Obst im Spätsommer /Herbst.
Eine fachkundige Jury, die sich aus den vier Klimaschutzmanagern, den zwei Umweltplanerinnen und Aktiven der Igelfreunde Merkstein sowie dem Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein Baesweiler e.V. zusammensetzen, ermittelt nach Ende der Teilnahmefrist, wer die jeweils ersten drei Plätze in Baesweiler, Alsdorf, Herzogenrath und Würselen belegt. Die vier Kommunen freuen sich auch wieder über die Unterstützung des Bienenzuchtvereins Alsdorf-Bardenberg, der bereits zum dritten Mal dabei ist, und der Sparkasse Aachen.
Mitmachen lohnt sich also auf jeden Fall, denn pro Kommune sind insgesamt 500 Euro Preisgeld zu gewinnen.
Schicken Sie das ausgefüllte Teilnahmeformular mit aussagekräftigen Fotos
- über die Dienstleistung „Mein essbarer Naturgarten-Wettbewerb" im Serviceportal der Stadt Baesweiler
- postalisch an:
Stadt Baesweiler
Amt 60
Grabenstraße 11
52499 Baesweiler - per E-Mail an:
wettbewerb@baesweiler.de
Bis einschließlich 31. Oktober 2023 können Sie Ihre Bewerbung einreichen.
Hier finden Sie die Teilnahmebedingungen, das Teilnahmeformular und die Datenschutzerklärung.
Für weitere Fragen steht Ihnen der Leiter des Stadtplanungsamtes, Jan-Felix Schmidt, zur Verfügung: 02401/800-304.
Welches Saatgut ist das richtige?
Gärten können mehr als nur gut aussehen, so entdecken immer mehr Hobbygärtner*innen auch Nutzgärten für sich. Was viele nicht wissen: Auch Nutzgärten können besonders biodivers, insekten- und bienenfreundlich und damit auch klimaresilient gestaltet werden. Deshalb organisieren die Nordkreiskommunen Baesweiler, Alsdorf, Herzogenrath und Würselen einen weiteren Wettbewerb, diesmal unter dem Motto „Mein essbarer Naturgarten.“
Nachdem es in der ersten Auflage des Wettbewerbs um das Thema Vorgarten ging und im letzten Jahr insektenfreundliche Balkone und Terrassen im Fokus standen, werden nun ökologisch und klimatisch wertvolle Obst- und Gemüsegärten gesucht.
Biodiversität und Artenvielfalt in Städten ein wichtiges Thema
„In Städten und Kommunen ist Biodiversität und Artenvielfalt ein besonders wichtiges Thema“, sagen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der vier Nordkreiskommunen. „Mit dem neuen Wettbewerb wollen wir mehr Menschen ins Boot holen und gleichzeitig durch viele Informationen auf das Thema aufmerksam machen.“
Wer in eine erfolgreiche Gartensaison starten will, muss sich zunächst mit Saatgut beschäftigen. Was soll ausgesät werden und wann? Was passt gut zusammen? Wo bekommt man die Samen her?
Ob im Gartencenter, Baumarkt, Supermarkt und Co. – Saatguttüten kann man fast überall kaufen. Zusätzlich gibt es Samentauschbörsen, auf denen immer wieder seltene, alte und lokale Sorten für Liebhaber*innen zu finden sind. Die Tüten enthalten in der Regel zusätzlich wichtige Informationen, wie und wann die Samen ausgesät werden sollten.
Hybrides oder samenfestes Saatgut: Was sollte man nehmen?
Grob lässt sich Saatgut unterscheiden in samenfest und hybrid. Für Hobbygärtner*innen empfehlen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen samenfestes Saatgut. „Hybrides Saatgut ist für die industrielle Landwirtschaft gut geeignet, weil es eine hohe Planbarkeit bringt.“ Das bedeutet, dass beispielsweise Kohlköpfe, deren Samen gleichzeitig ausgesät wurden, dann auch alle zur selben Zeit erntefähig sind. Was in der Landwirtschaft so erwünscht ist, stellt Hobbygärtner*innen vor Herausforderungen. Denn anstatt über mehrere Wochen frischen Salat ernten zu können, müssten auch sie Unmengen an Salat auf einmal ernten und verwerten. Außerdem lässt sich das samenfeste Saatgut relativ einfach selbst vermehren und nachzüchten, wodurch es sich besser an den Standort anpassen lässt. Bei Hybridsaatgut besteht diese Möglichkeit nicht.
Ob es sich um Hybrid- oder samenfestes Saatgut handelt, erkennt man an der Verpackung. Hybridsaatgut ist mit einem „F1“ gekennzeichnet, welches man gelegentlich aber suchen muss. Samenfestes Saatgut ist meistens etwas prominenter markiert und oft auch als Bio-Saatgut beworben.
Wichtig für die Biodiversität ist für den Nutzgarten eine bunte Mischung aus Obst, Gemüse, Kräutern und Zierpflanzen. Wo die Gärtner*innen das ganze Jahr über ernten können, fällt auch für Tiere immer etwas Gutes ab.
Beispielsweise eignen sich Mischungen aus:
- Erdbeeren und Zwiebeln,
- Tomate und Basilikum,
- Kohl, Kartoffeln und Ringelblume.
Wer Hilfe bei der Beetzusammenstellung braucht, schaut am besten in eine Mischkulturentabelle.
„Die Vielfalt ist zusätzlich zum erhöhten ökologischen Wert außerdem wichtig, um Schädlingsbefall vorzubeugen“, sagen die Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen. Ein Schädling, der sich auf eine bestimmte Sorte spezialisiert hat, läuft bei einer anderen ins Leere. Beim samenfesten Saatgut gibt es zusätzlich die Besonderheit des Open-Source-Saatguts. Das Open-Source-Saatgut ist ein gemeinnützig erzeugtes Saatgut, welches durch die offene Lizenz vor einer Privatisierung durch Patentierung und Sortenschutz rechtlich geschützt ist.
Ansprechpartner
Für Rückfragen steht Ihnen gerne Jan-Felix Schmidt zur Verfügung, 02401/800-304, klimaschutz@stadt.baesweiler.de
Kleine Standortkunde für Ihren Nutzgarten
Um im Garten „Erfolgserlebnisse“ ernten zu können, ist es auch wichtig, den Standort zu berücksichtigen.
Hilfreich ist es immer, erst einmal den Garten zu beobachten. Welche Ausrichtung hat er? Gibt es sehr sonnige Stellen oder schattige Orte? Ist der Boden eher sandig und trocken oder eher feucht? Für jeden Standort gibt es die richtigen Pflanzen.
Mediterrane Kräuter etwa lieben sonnige und trockene Standorte. Sandige, magere Böden sind hier eher von Vorteil. Zu viele Nährstoffe sorgen für schlechte Entwicklung. Tomaten hingegen mögen zwar die Sonne, werden aber nicht gerne nass. Regenwasser auf den Blättern begünstigt etwa Pilzinfektionen, wie die Tomatenfäule, die schnell ganze Ernten zerstört. Ein kleines Dach oder Gewächshaus wirkt hier Wunder. Kartoffeln, Kohl oder Möhren fühlen sich auch auf dem freien Feld sehr wohl, mögen aber als Mittel- und Starkzehrer eher nährstoffreiche Böden, da sie als solche einen höheren Nährstoffbedarf haben. Hier kann bereits im Herbst großzügig mit Kompost angereichert werden. Das lieben auch Erdbeeren und Zwiebeln. Beerenbüsche, die klassischerweise im Wald wachsen, liefern auch an schattigen Standorten noch gute Erträge. Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren können zwar auch gut als Abtrennung zwischen Beeten gesetzt werden, aber auch an der Hauswand sorgen sie noch für schmackhafte Ernte.
Profis steigern ihre Erfolge noch, indem sie zusätzlich auf die Gesellschaft ihrer Pflanzen achten und Mischkulturen setzen. Hier ergänzen sich Pflanzen und unterstützen sich etwa im Kampf gegen Schädlinge, ohne gegenseitig in Konkurrenz um die Nährstoffe zu treten. Tomate und Basilikum etwa, oder auch Kartoffeln und Kohl oder Erdbeeren und Zwiebeln. Ringelblumen sehen nicht nur schön aus, sie passen auch in einige Mischkulturen zur Schädlingsbekämpfung gut hinein. Als ein berühmtes Beispiel für Mischkulturen wird die mittelamerikanische Milpa bezeichnet. Hier wächst eine Gesellschaft aus Bohnen, Mais und Kürbis. Der schnell wachsende Mais dient dabei als Rankhilfe für die Bohnen. Die Bohnen binden an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft in einer für Pflanzen als Nährstoff verfügbaren Form. Der Kürbis deckt mit seinen großen Blättern den Boden ab, schützt ihn so vor Austrocknung und unterdrückt Unkraut.
Listen über günstige Mischkulturen und Standorte gibt es zahlreich in Fachbüchern und Gartenforen im Internet (etwa auf der Website des NABU, hier und hier). Sie alle ersetzen aber nicht das Ausprobieren und können gelegentlich auch einmal erfolglos sein. Hier ist etwas Mut und ein langer Atem erforderlich.