Gemeinsam Stadt gestalten

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept ... 

... das klingt kompliziert

Dem einen oder anderen Baesweiler Bürger wird das Wort in der letzten Zeit schon einige Male begegnet sein: Beim Workshop, in der Zeitung, bei der Eröffnung des Volksparks oder der Straße „Im Kirchwinkel“.

... und was soll das eigentlich bedeuten?

Fortentwicklung von Städtebau und Stadtgestaltung sind im Wesentlichen abhängig auch von der Zuweisung von Städtebaufördermitteln. Sie kosten einfach eine Menge Geld, welches die Kommunen ohne Zuschüsse nicht so ohne weiteres auf die Beine stellen können.

Noch vor einigen Jahren wurden solche Fördermittel immer projektbezogen für bestimmte Gebäude, bestimmte Plätze oder bestimmte andere technische Anlagen zur Verfügung gestellt. In den letzten Jahren hat hierbei ein Umdenken stattgefunden. Aus der Erkenntnis heraus, dass gerade im Städtebau nicht einzelne Maßnahmen isoliert betrachtet werden können, wurden neue Förderkonzepte entwickelt. Es gibt immer Wechselwirkungen, Abhängigkeiten und Notwendigkeiten, die eine komplexere Bestandsbetrachtung von Bereichen erforderlich und notwendig machen.

Das Gebiet - Der Geltungsbereich

Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln zur Stadtgestaltung im Innenstadtbereich der Stadt Baesweiler war, wie schon berichtet, eine Untersuchung des Stadtgebietes zur Feststellung von Bereichen, die einen Überarbeitungs-, Planungs- oder Sanierungsbedarf enthalten.

Nach einer entsprechenden Überprüfung des Stadtgebietes hat der Stadtrat daraufhin Ende 2014 den dargestellten Planbereich als Geltungsbereich für die Inanspruchnahme der Fördermittel beschlossen. Das Gebiet ist ca. 1 km² groß und erstreckt sich vom Reyplatz entlang der Haupteinkaufsstraße bis hinunter Richtung „In der Schaf“ bzw. Rathaus und quer dazu vom Sportpark Parkstraße bis zum CarlAlexanderPark.

Innerhalb dieses Bereiches finden sich einige öffentliche Gebäude: Das Hallenbad, zu dem nun bereits Fördermaßnahmen bewilligt wurden, das Schulzentrum rund um die Goetheschule mit der Friedensschule und dem Feuerwehrhaus, der Schulstandort Grengrachtschule mit der Turnhalle und dem Lehrschwimmbecken und auch das Rathaus Baesweiler.

Für alle diese öffentlichen Gebäude gibt es in unterschiedlichem Umfang angedachte Sanierungsmaßnahmen, für die im Einzelnen im Rahmen der fünf Antragsjahre weitere Förderanträge gestellt werden sollen. Das Förderprogramm Integriertes Handlungskonzept legt dabei auf drei Themenschwerpunkte ein besonderes Augenmerk:

  1. Es soll die energetische Sanierung von Gebäuden zugunsten des Klimaschutzes und allgemeiner Energieeinsparung zur Senkung der Betriebskosten vorangetrieben werden.
  2. Es sollen öffentliche Gebäude vermehrt auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und miteinander in Bezug gesetzt und verbunden werden (Nutzung von Schulen für Ausstellungen/Konzerte o.ä.).
  3. Es sollen der Innenstadtbereich und die öffentlichen Gebäude barrierefrei zugänglich sein und die Barrierefreiheit insgesamt bei der Ausbildung, insbesondere öffentlicher Gebäude aber auch des Straßenraumes, sichergestellt werden. Auch das Stichwort Mobilität spielt dabei eine große Rolle.

Ganz wichtig ist, nicht nur einzelne Projekte und ihr jeweiliges Sanierungserfordernis zu betrachten, sondern innerhalb des Geltungsbereiches Gebäude und Stadtraum miteinander in Beziehung zu setzen und erlebbar zu machen. Deswegen sind eine Reihe der beabsichtigten Fördermaßnahmen auch auf Wegeverbindungen hin ausgerichtet. Wegeverbindungen zwischen Freizeitstätten, zwischen Schulen und den jeweiligen Sportstätten und Wegebeziehungen im Innenstadtbereich entlang der Einkaufsachse sollen attraktiviert und besser begehbar gemacht werden. Im Stadtraum sollen attraktive Aufenthaltsbereiche geschaffen werden.

Die dargestellte Karte gibt einen ersten Überblick über den Geltungsbereich und die vorgesehenen Maßnahmen. Auf dieser Seite werden wir zu den Einzelmaßnahmen weiter berichten. Anregungen sind herzlich willkommen und können jederzeit beim Stadtentwicklungsgsamt oder auch bei der Techn. Dezernentin weitergegeben werden. Es wäre sehr schön, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, die immer wieder stattfindenden Workshops, die diese Maßnahme begleiten, besuchen und damit an der gemeinsamen Aufgabe „Stadtgestaltung“ mitwirken.

Heute ist es so, dass eine Kommune ihr Stadtgebiet zunächst untersuchen und bestimmte Bereiche erkennen muss, in denen es Handlungsbedarf gibt. Einen solchen Handlungsbedarf hat Baesweiler vor einigen Jahren bereits für den Stadtteil Setterich erkannt und dann mehrere Maßnahmen im Zuge der „Sozialen Stadt“ umgesetzt. Neben dem Haus Setterich wurden viele Wohnbereiche durch Umgestaltung aufgewertet. Insbesondere hat das Zentrum und die Hauptstraße durch die Schaffung des Einkaufszentrums eine deutliche Aufwertung erfahren.

Im Jahre 2014 wurde dann unter Beteiligung von Baesweiler Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Vereinen und Gewerbetreibenden auch das Baesweiler Innenstadtgebiet untersucht. Der Geltungsbereich, in dem daraufhin nun städtebauliche Maßnahmen geplant sind, erstreckt sich etwa über einen Quadratkilometer im Stadtteil Baesweiler, südlich vom Rathaus bis nördlich hinter die Albert-Schweitzer-Straße, westlich von der Grengrachtschule bis östlich an den Sportpark.

Für diesen Bereich wurde ein Gesamtförderantrag gestellt, der insgesamt etwa 60 Maßnahmen umfasst, mit denen man in diesem Bereich Städtebau betreiben, aber auch die Innenstadt, die Einkaufsmöglichkeiten, die Freizeitmöglichkeiten, die Schulwege und das Wohnen attraktiver gestalten will. Für die Umsetzung des Konzeptes ist ein Zeitraum von 5 - 7 Jahren angelegt. Die Stadt muss dabei jedes Jahr für Teilmaßnahmen einzelne neue Förderanträge stellen.

Zur Vorbereitung dieser Anträge sind immer erste Voruntersuchungen und Planungen, aber auch Bürgerbeteiligungen erforderlich. Dies führt dazu, dass die Bürgerinnen und Bürger oft schon relativ früh von einer beabsichtigten Maßnahme erfahren, dann auf die Umsetzung aber doch einige Zeit warten müssen. Wir sind den Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar für ihre Aktivitäten und Ideen und setzen alles daran, ihre Anregungen und Ideen in den Planungsprozess einfließen zu lassen und, sofern der jeweilige Förderzeitpunkt gekommen ist, auch - zumindest in Teilen - mit umzusetzen.

Bei all diesen Maßnahmen sind die vom Fördergeber besonders zu beachtenden Punkte Barrierefreiheit (gerade auch im öffentlichen Bereich), energetische Optimierung öffentlicher und kommunaler Gebäude, aber auch funktionierende Vernetzung von Gebäuden, Straßen, Wegen und Plätzen, im Auge zu behalten. Das alles mit dem Ziel, die Stadt für alle Einwohner lebenswert zu gestalten.

Um diesen Weg mit den Bürgerinnen und Bürgern zu teilen und sie auch regelmäßig informieren zu können, werden wir von nun an auf dieser Seite regelmäßig über fortschreitende Städtebaumaßnahmen berichten. Wir würden uns freuen, wenn viele interessiert daran teilhaben und auch von der Möglichkeit Gebrauch machen, mit uns über den Städtebau zu sprechen, sei es in Workshops, im direkten Gespräch oder bei diversen Gelegenheiten, bei denen wir uns begegnen.

Als bereits umgesetzte Maßnahmen wurden in diesem Jahr das untere Teilstück der Straße „Im Kirchwinkel“, das die Verbindung zwischen dem Bereich des neuen Einkaufszentrums „Am Feuerwehrturm“ und der beliebten Kirch- und Kückstraße als Einkaufsmeile schaffen soll, und der neugestaltete Volkspark nach aufwendiger Umgestaltung und Ausrüstung mit neuen Sitz- und Spielgelegenheiten eingeweiht.

Wir hoffen, dass diese ersten Beispiele einen Ausblick auf durchaus größere Dinge, die noch kommen, geben konnten und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit.

Für Fragen und Anregungen stehen die Mitarbeiter des Planungsamtes, die Technische Dezernentin und im Bereich der Wirtschaftsförderung auch das its gerne zur Verfügung.

 

 

Citymanagement

„Eine Stadt ist nie fertig. Sie ist immer ein Werk in Fortschritt und Transformation." - Jan Gehl

In den vergangenen Jahren haben sich die Zentren vieler Städte aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen stark transformiert. Bereits vor den einschneidenden Ereignissen in der Corona-Pandemie gab es Faktoren, die zu dieser Transformation beitragen, darunter die Digitalisierung, der demografische Wandel und die Veränderungen im Konsumverhalten. Diese Veränderungen stellen eine große Herausforderung für Städte und Gemeinden dar, bieten aber durchaus auch Chancen.

Zentren haben dann eine Zukunft, wenn sie dem Bedarf nach Konsum, nach Arbeit, Wohnraum, Mobilität, Kultur, sozialem Zusammenhalt, Erlebnis und Identität mit einem Angebot zeitgemäßer Infrastrukturen begegnen. In denen aus den Herausforderungen der digitalen Transformation oder der Klimakrise glaubwürdige Perspektiven für neue, intelligent gebaute, urbane Bausteine entwickelt werden. Aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Baesweiler, das vor fast zehn Jahren beschlossen wurde, konnten schon zahlreiche Maßnahmen zur Attraktivierung der Innenstadt umgesetzt werden.

Das aus diesem Konzept nun eingesetzte Citymanagement soll die Arbeit des Stadtmarketings und der weiteren Akteure der Stadtentwicklung bis Ende 2025 aktiv unterstützen. Beauftragt wurde damit das Büro Stadt + Handel GmbH aus Dortmund. Seit seiner Gründung 2005 widmet sich Stadt + Handel (Dortmund, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig) bundesweit Projekten, die sich im Spannungsfeld der Stadt- und Standortentwicklung bewegen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Selbstverständnis, sowohl für Kommunen als auch für privatwirtschaftliche Akteurinnen  und Akteure, Problemlösungen zu entwickeln und durch Verständnis der jeweils anderen Interessenslage eine fundierte Grundlage für eine nachhaltige Stadt- und Standortentwicklung zu schaffen.

Der Dritte Ort: Lohnenswert. Liebenswert. Lebenswert.

Die Innenstadt als Dritter Ort. Lohnenswert für alle, die die Innenstadt als Ort der Wertschöpfung, der Arbeit und der Investitionen durch ihr Handeln und Tun sichern und stärken. Liebenswert für alle, die sie als Gäste besuchen - die sich ganz bewusst dafür entschieden haben, hier ihre Zeit zu verbringen. Lebenswert für alle Bürgerinnen und Bürger, als der Ort, an dem sie ihren Alltag erledigen können, ihre sozialen wie konsumtiven Bedürfnisse befriedigen - barrierefrei und auf kurzen Wegen.

Die Begleitung der Transformation in eine zukunftsfähige Innenstadt ist dabei kein Konzept, sondern ein Prozess - und genau diesen wird das Citymanagement Baesweiler gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren der Innenstadt initiieren. Dabei legt das Team des Citymanagements den Fokus auf eine echte Positionierung der Innenstadt und ihrer Quartiere ebenso wie auf ein umsetzungsorientiertes, praxisnahes Vorgehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Menschen und Projekte, die in der Innenstadt vorweg gehen, experimentieren, testen, neu entwickeln und weiterdenken, die gemeinsam um die besten Ideen ringen und aus purem Eigensinn gemeinsame Sache machen.

 

Ab Mitte November wird das Citymanagement dann regelmäßig im Quartiersbüro Kreativ anzutreffen sein. Jeweils dienstags von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr. Selbstverständlich ist das Team jederzeit über die Mailadresse citymanagement@baesweiler.de erreichbar und vereinbart auch gern Termine.

Das Team: Corinna Joppien, Alex Dalhoff.

 

Bürgermeister Pierre Froesch

Grußwort

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

jedes Jahr findet zwei Wochen vor dem ersten Advent in Deutschland der Volkstrauertag statt. Wir erinnern an diesem Tag auf Friedhöfen und an Gedenkstätten an die Opfer von Krieg, Terror, Verfolgung und Gewalt.

Viele Jahre lang haben wir beim Volkstrauertag insbesondere auf die Opfer der beiden Weltkriege geblickt. Doch es gibt immer wieder neue Kriege und Gewaltherrschaften - weltweit. Seit rund zweieinhalb Jahren wütet mitten in Europa, in der Ukraine, wieder ein Krieg. Auch im Iran und im Gaza-Streifen werden Menschen gejagt und zu Tode gequält. Und das sind nur wenige traurige Beispiele.

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