Tatort „Unterwegs“ oder „Stadt, Land, Fluss“
Am Straßenrand, im Park, in Feld und Flur, auf Park- und Grillplätzen, bei Veranstaltungen im Freien oder an Haltestellen – überall, wo viele Menschen zusammenkommen, sammelt sich oft eine Menge Müll an, der achtlos liegengelassen wird. Vielfach handelt es sich dabei um Tüten, Folien und Einwegverpackungen aus Plastik.
Das Problem: Besonders Plastikabfall bleibt in der Umwelt über Jahrhunderte erhalten, weil er nicht biologisch abgebaut werden kann. Unter dem Einfluss von wechselnden Temperaturen und Niederschlägen verwittert Plastik im Laufe der Zeit nur in immer kleinere Teile.
Die Konsequenzen: Ein Teil landet durch Abdrift mit dem Wind in Gewässern und Flüssen und kann auf diesem Weg sogar ins Meer geschwemmt werden. Aber auch an Land und im Boden richtet Plastik große Schäden an. Wildtiere können sich an scharfen Kanten verletzten oder sich im Müll verheddern. Oder sie verwechseln den Müll mit Essbarem und verenden qualvoll daran. Im Laufe der Zeit werden kleine und kleinste Plastikpartikel durch Regen in den Erdboden eingetragen. Neuere Untersuchungen weisen nach, dass Regenwürmer und andere Bodentiere Mikroplastik aufnehmen und in tiefere Bodenschichten einbringen. Versuche zeigen außerdem, dass Regenwürmer durch die Aufnahme von Mikroplastik und durch dessen giftige Bestandteile geschädigt und getötet werden.
Was kann jeder dagegen tun?
- Zu allererst das Selbstverständliche: Keine Abfälle auf Straßen, Wege, in den Wald oder den Straßengraben werfen! Stattdessen öffentliche Abfallbehälter nutzen, aber nur, wenn dort noch Platz ist!
- Für alle Fälle: Bei Ausflügen immer einen eigenen Müllbeutel mitnehmen und die Abfälle zuhause in der Mülltonne entsorgen.
- Für unterwegs möglichst keine fertigen Mahlzeiten in Einweg-Verpackungen kaufen, sondern Verpflegung in eigenen Behältnissen mitnehmen und für den „Coffee-to-go“ Mehrwegbecher nutzen.
- Wenn man Abfälle in Wald und Flur sieht, sich nicht mehr ärgern, sondern zur Tat schreiten:
- Größere wilde Müllkippen kann man dem Ordnungsamt oder dem Bauhof der Stadt melden. Die kümmern sich dann um die Entsorgung.
- Sich mit Gleichgesinnten zum Mülleinsammeln zu verabreden, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und nutzt der Umwelt.
- Wer gerne Sport macht: Wie wäre es mit „Plogging“? Das ist eine angesagte Kombination aus Müllsammeln und Joggen. Wer nicht rennen will, kann natürlich auch einfach beim Spazierengehen Abfall einsammeln.
- Wer Spaß hat an Challenges in den sozialen Netzwerken im Internet:
Unter „Hashtag–Trashtag“ gibt es viele Menschen, die vorher-nachher-Fotos von Plätzen zeigen, die in Privatinitiative von Müll befreit wurden.
- Auch wer Geocaching als Hobby betreibt: Wie wäre es mit einer Verabredung zu einem „CITO“ (Cache in, Trash out)?
- Rat und Hilfe: Die Abfallberatung der AWA Entsorgung GmbH unterstützt gerne die Organisation von Müll-Sammlungen!
Abfallberatung der AWA Entsorgung GmbH:
unter der Telefonnr. 02403/8766 – 353 oder
E-Mail: abfallberatung@awa-gmbh.de