Gärtnern ohne Schadstoffe
Gärtnern ohne Schadstoffe – Einige Tipps der Abfallberatung
Ob im Garten oder auf dem Balkon – oft genügen kleine Schritte, um Schadstoffe zu vermeiden und die Umwelt weniger zu belasten. Hier ein paar Tipps der Abfallberatung:
Ohne Chemie geht es auch:
Die Anwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln – zum Beispiel gegen Unkraut, Insekten oder Schnecken – ist belastend für die Natur, die Artenvielfalt und auch für die menschliche Gesundheit. Auch die Entsorgung der schädlichen Reste belastet zusätzlich die Umwelt. Das Unkraut jäten anstatt chemisch vernichten, die Schädlinge absammeln und Nützlinge anlocken sind bessere Alternativen – für den Menschen und die Umwelt.
Falls doch Blattläuse oder Mehltau auftreten: Für fast jedes „Problem“ im Garten gibt natürliche Pflanzenschutzmittel, die den Naturhaushalt nicht belasten. Ein Beispiel: Gegen viele verschiedene Schädlinge und sogar gegen Mehltau hilft ein Wasser-Milch-Gemisch: Milch wird mit Wasser im Verhältnis 1:8 verdünnt und mit einen kleinen Spritzer Neutralseife (alternativ ein paar Flocken Kernseife) gemischt. Diese Mischung auf den befallenen Blattvorder- und -rückseiten der Pflanzen aufsprühen und die Behandlung im Abstand von jeweils einer Woche wiederholen, bis kein Befall mehr zu sehen ist.
Natürlicher Pflanzenschutz durch Vorbeugen:
Vorbeugung ist auch im Garten die bessere Medizin. Zu den bewährten Maßnahmen, die einen Schädlingsbefall gar nicht erst entstehen lassen, gehört zum Beispiel eine gute Bodenvorbereitung. In einem lockeren Boden, in den Luft, Licht und Wärme gut eindringen können, gelangen Pflanzen besser an die im Boden gespeicherten Nährstoffe und an Wasser. Sie danken es durch Wachstum und Gesundheit. Auf dem Balkon ist es wichtig, dass die Gefäße nicht austrocknen oder unter Staunässe leiden. Im Garten kann man zusätzlich gezielt Nützlinge wie Marienkäfer, Ohrwürmer oder Raubmilben anlocken. Diese bewahren die Pflanzen auf ganz natürliche Weise vor Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben. Pflanzen, die Nützlinge anziehen sind zum Beispiel Wildkräuter, Ringelblumen und Kornblumen. Auch Insektenhotels, Laubhaufen und Wasserstellen ziehen Nützlinge an. Generell sollte man den Garten dazu möglichst abwechslungsreich mit Blumen, Stauden, Wildkräutern und Obstbäumen bepflanzen und übertriebene Gartenreinlichkeit vermeiden.
Richtiges Düngen:
Auch das richtige Düngen kann Krankheiten und Schädlingsbefall von Pflanzen bereits vorab verhindern. Kunstdünger versorgen die Pflanzen zwar kurzfristig mit Nährstoffen. Allerdings werden sie schnell ausgewaschen und gelangen so auch ins Grundwasser. Die so ernährten Pflanzen sind außerdem oft anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Denn der in synthetisch hergestellten Düngern enthaltene Stickstoff bewirkt, dass die Pflanzenzellen dünner werden. Damit wird es Pilzen oder Schädlingen wie Blattläusen erleichtert, in die Pflanze einzudringen. Natürliche bzw. organische Düngemittel gibt es viele – zum Beispiel Kompost, Mist oder Kräuterextrakte. Auf dem Balkon können Pflanzen mit torffreier Bio-Erde gut versorgt werden. Torffreie Erde gibt es in fast jedem Baumarkt oder Gartencenter. Aber Achtung: Noch immer enthalten viele Blumenerden Torf. Für Blumenerde mit Torfanteil werden immer noch Moore trockengelegt und zerstört. Das vernichtet den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere und schädigt gleichzeitig das Klima, denn beim Torfabbau wird viel gespeichertes CO2 freigesetzt. Im Garten eignet sich Kompost am besten für eine gesunde, ausgewogene Nährstoffversorgung von Pflanzen, weil er zusätzlich das Bodenleben aktiviert, zum Humusaufbau beiträgt sowie die Bodenstruktur langfristig verbessert.
Wer nicht selbst kompostieren kann oder will, kann Kompost am Entsorgungszentrum Warden, Mariadorfer Str.2, 52249 Eschweiler kaufen. Übrigens: Für die Lieferung von 0,5 Kubikmeter Grünschnitt können im Gegenzug 100 Liter Kompost (Gutscheinware) mitgenommen werden.
Weitere Informationen sind bei der Abfallberatung unter Telefon 02403/ 8766-353 oder E-Mail: abfallberatung@awa-gmbh.de erhältlich.