Geschichtliche Abhandlungen
St. Peters Kreuz
Nachfolgend das Essay von Herrn Josef Hilgers aus Beggendorf zum „St. Peters Kreuz":
„Man schrieb das Jahr 1944. Ein schöner Herbsttag, die Sonne vergoldete die Welt, aber eine freud- und friedlose Welt. Es war Krieg, Heimat war Front. Erdfontänen von Granaten alliierter Artillerie stiegen an der Straße Baesweiler-Beggendorf empor und Tiefflieger machten Jagd auf alles, was sich bewegte.
Zwei blutjunge Mädchen hatten sich auf den Weg gemacht, aus ihrem Elternhaus Liebgewonnenes zu retten und waren plötzlich im Inferno des Krieges. Sie suchten und fanden Schutz hinter einem Kreuz, das beschattet von einer schon zersplitterten Robinie, am Wegrand stand. „Das Kreuz hat unser Leben gerettet", denken sie noch heute, wenn sie die Straße passieren.
Glücklich und dankbar stellen sie wie manche anderen Bürger, die mit dem Kreuz ganz persönliche Erinnerungen verbinden, in diesen Tagen fest, dass Rat und Verwaltung Baesweilers eine neue und würdige Stätte des Gedenkens und der Erinnerung schufen und damit gleichermaßen der Geschichte und Kultur der Stadt wie ihren Bürgern dienten.
Nur die Kenntnis der Vergangenheit und das Wissen von dem, was wir ihr verdanken und worauf unser Sein beruht, lässt uns die Bedeutung dessen verstehen, was man tut und noch tun wird, um gegenwärtig geistige und praktische Probleme zu lösen. Erst das Wissen um das Vergangene führt zum Begreifen der eigenen Welt und des eigenen Selbst.