Historisches
Die Burg steht unter Denkmalschutz
Bei der Burg Baesweiler handelt es sich um eine bedeutende denkmalgeschützte vierflügelige Backsteinhofanlage, deren Ursprünge wahrscheinlich vor dem 16. Jahrhundert liegen. Dieser für das Rheinland typische Vierkanthof besteht aus einem giebelständigen, vierachsigen und zweigeschossigen Bau mit spitzbogiger Hofdurchfahrt und Blausteineinfassungen. Die Hofanlage wurde aus ihren Anfängen heraus in den Jahrhunderten erweitert und ist in ihrer heutigen Form wahrscheinlich im 19. Jahrhundert fertig gestellt worden.
Entsprechend den Vorgaben der Denkmalschutzbehörden wurde die Burg Baesweiler bereits im Jahre 1988 in die Denkmalliste der Unteren Denkmalbehörde aufgenommen. Damit unterliegen alle Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen auch dem Denkmalschutzgesetz und dürfen nur in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde umgesetzt werden.
Bereits in der Planungsphase wurden die Möglichkeiten von Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen mit dem zuständigen Fachamt abgeklärt. Kernvorgabe hierbei war, die gesamte Außenhülle mit den vorhandenen Durchbrüchen (Fenster und Türen) im alten Zustand zu erhalten. Lediglich die Anpassung an heutige Schall- und Wärmeschutzvorschriften sowie Ansprüche an die Nutzung öffentlicher Gebäude (z.B. behindertengerechter Zugang) führten zu Abweichungen, die in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde festgelegt wurden.
Aber auch beim späteren Ausbau wurden viele Detailfragen in enger Abstimmung mit den Denkmalschützern erörtert und insgesamt zu einem guten Gesamtkonzept zusammengefügt. So konnten insbesondere die zusätzlichen Anforderungen für einen behindertengerechten Zugang der öffentlichen Bücherei (zweites Treppenhaus und Aufzugsanlage) in einem zusätzlichen Anbau zum Innenhof hin realisiert werden. Ebenso wurde die Erweiterung des Gastronomiebereiches in den Innenhof durch eine vorgebaute Wintergarten-Konstruktion vom Denkmalschutz mitgetragen.
Durch die Auswahl der Materialien wurde auf die Erstellung dieser Bauteile in einer anderen Zeitepoche hingewiesen. Sie heben sich durch Glas-Holz-Konstruktion bzw. Putzfassaden von der Backsteinhofanlage deutlich ab.
Auch die Belichtung des Ritterzimmers mit von außen an Schießscharten erinnernde vertikale Fensteröffnungen ist eine mit der Denkmalschutzbehörde erarbeitete Lösung, mit der ganz bewusst der Unterschied dieses Gebäudeteiles zum mit „normalen” Fenstern ausgestatteten Wohnkomplex herausgearbeitet wurde.
Abschließend kann festgestellt werden, dass im Zusammenwirken der städtischen Planer mit den Fachleuten des Denkmalschutzes eine Restaurierung des Denkmals Burg Baesweiler gelungen ist, die einen langfristigen Erhalt dieser historischen Bausubstanz gewährleistet.