Eine fiktive Uni in Berlin und die 44-jährige Germanistikprofessorin Nora Rischer: Ein Rassismus-Shitstorm kündigt sich an. Oder doch nicht? Ihre unbedachte Äußerung in einem ihrer Seminare sorgt für eine erbarmungslose Debatte über Alltagsrassismus. Doch ist sich die als linksliberal empfindende Nora Rischer wirklich eine Rassistin? Dieser Frage geht sie gedanklich auf den Grund und das Kopfkino nimmt seinen Lauf. Tiefe Gedanken machen sich in ihr breit, schuldige, beschämende, freisprechende und auch anklagende. Welche dieser inneren Stimmen hat nun Recht und welcher möchte sie - nein „sollte“ sie - Recht geben?
Dieser und weiteren Fragen geht die Autorin Jana Scheerer auf umfänglichste Weise nach und zeigt so menschliche Reflexe, Widersprüche und rhetorische Geschütze, die einen konstruktiven und urteilsfreien gesellschaftlichen Austausch über Diskriminierung so verkorkst machen. Nicht wenige von uns werden sich darin wiedererkennen und nach Beendigung der Lektüre Die Rassistin vielleicht ihren Blick auf Political Correctness weniger verkrampft betrachten.