In den zurückliegenden Jahren hat die Stadt Baesweiler in Kooperation mit regional und überregional tätigen Telekommunikationsunternehmen zahlreiche Pläne und Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung ihrer Einwohnerinnen und Einwohner mit schnellem Internet umgesetzt.
Es gibt verschiedene Arten von Hausanschlüssen, die sich wie folgt unterscheiden:
- Ein DSL-Anschluss, über den die meisten Baesweilerinnen und Baesweiler bereits vor den Verbesserungsmaßnahmen verfügten, besteht aus einer Kupferleitung von der Vermittlungsstelle bis zum Verteilerkasten und weiter vom Verteilerkasten bis ins Haus. Dabei wird eine Geschwindigkeit von bis zu 16 MBit/s ermöglicht.
- Dagegen wird für den Datentransfer bei einem Vectoring (VDSL)-Anschluss eine Glasfaserleitung von der Vermittlungsstelle bis zum Verteilerkasten passiert. Vom Verteilerkasten geht es dann aber wie zuvor per Kupferleitung weiter bis ins Haus. Diese Technik ermöglich eine Geschwindigkeit von bis zu 50, 100 oder 200 MBit/s.
- Ein Glasfaser-Anschluss verfügt über eine Glasfaserleitung über die ganze Strecke von der Vermittlungsstelle bis ins Haus. Mit dieser Anschluss-Technik kann eine Highspeed-Geschwindigkeit von 1.000 MBit/s und mehr erreicht werden. Mit Blick auf die zunehmende Nutzung des Internets, die gerade in Pandemie-Zeiten durch die verstärkte Arbeit im Home-Office noch einmal angestiegen ist, bieten Glasfasernetze viele Vorteile.
Im Stadtgebiet Baesweiler liegt die Anzahl der Hausanschlüsse mit einem einfachen DSL-Anschluss weit unter 1%. 97% der Anschlüsse verfügen bereits über die Möglichkeit mindestens eine Geschwindigkeit von 100 MBit/s zu erreichen, sei es durch Vectoring- oder Glasfaserausbau.
Bereits im Jahr 2015 wurden die Stadtteile Beggendorf Loverich, Floverich und Puffendorf durch die Deutsche Glasfaser mit Glasfaserleitungen versorgt, in den Jahren 2016 bis 2018 folgte in Stufen der Glasfaserausbau des Gewerbegebietes durch die netAachen.
Der Vectoring-Ausbau wurde in den Stadtteilen Baesweiler, Setterich und Oidtweiler im Jahr 2017, ebenfalls durch die NetAachen, umgesetzt, in den Stadtteilen Beggendorf, Loverich, Floverich und Puffendorf folgte dieser Ausbau im Jahr 2018 durch die Telekom. Durch die Maßnahmen können Bürgerinnen und Bürger, die sich im Jahr 2015 keine Glasfaserleitungen ins Haus legen ließen, ebenfalls ihre Internetgeschwindigkeit deutlich verbessern.
Einige weitere Ortsbereiche wurden in den vergangenen Jahren zudem bereits mit gigabitfähigen Glasfaserleitungen und Glasfaseranschlüssen durch die Telekommunikationsunternehmen angebunden. All diese Ausbauleistungen erfolgten eigenwirtschaftlich ohne Generierung von Fördermitteln durch die genannten Unternehmen.
Daneben wurden ab 2021 mit Hilfe eines Förderprogramms des Bundes, kofinanziert durch das Land NRW, die Baesweiler Schulen mit Glasfaserleitungen ausgestattet. Der Bund förderte hier 50% und das Land 40% der Kosten, so dass der Eigenanteil der Stadt sich auf 10% belief. Auf diese Weise wurde dort eine zukunftssichere und nachhaltige Breitbandversorgung ermöglicht, die für moderne und digitale Unterrichtsformen eine wichtige Voraussetzung darstellt. Diese Förderung betraf jedoch lediglich die Schulen und nicht private Haushalte, auch wenn sich diese in räumlicher Nähe zu einer Schule befanden.
Darüber hinaus werden Neubaugebiete im Stadtgebiet Baesweiler immer eigenwirtschaftlich mit Glasfaser versorgt. Hierbei wird möglichst versucht, benachbarte, ältere Wohngebiete mit anzubinden.
Somit ist die Stadt Baesweiler seit Jahren im Glasfaserausbau sehr gut aufgestellt. Aktuell plant die Telekom 3.500 Haushalte im Innenstadtbereich Baesweilers direkt mit Glasfasertechnik anzubinden. Dazu wird die GlasfaserPlus GmbH (Beteiligungsunternehmen der Deutschen Telekom) in den nächsten Monaten eigenwirtschaftlich mit dem Glasfaserausbau beginnen und diesen voraussichtlich Ende 2022 abschließen. Jede Adresse in den Ausbaugebieten hat die Möglichkeit - bei gleichzeitiger Buchung eines Glasfasertarifes - einen kostenlosen Glasfaser-Hausanschluss zu erhalten. Hierfür bedarf es lediglich einer Eigentümerzustimmung.
Eine Förderung für einen weiteren Ausbau der Breitbandversorgung war bisher nur für Gebiete unterhalb 30 Mbit/s möglich. Die Wohn- und Geschäftsgebiete im Stadtgebiet Baesweiler sind allerdings bereits zu 99,9% mit einer Leitungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s ausgestattet. Somit gab es bisher für die Stadt Baesweiler, abgesehen von der Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz, keine Fördermöglichkeit für einen Breitbandausbau - Baesweiler ist seit Jahren im Glasfaserausbau sehr gut aufgestellt.
Trotz der vielfältigen Maßnahmen sind jedoch Bereiche übrig, die noch nicht mit Glasfaser versorgt sind. Für diese wird es nun ab 2023 das sogenannte „Graue-Flecken“-Programm geben, welches eine Förderung der Glasfaseranbindung von Wohngebieten, deren bestehende Breitbandversorgung unter 1.000 Mbit/sec liegt, ermöglichen wird. Voraussetzung für eine solche Förderung ist auch in diesem Falle, dass kein Telekommunikationsanbieter die betroffenen Bereiche eigenwirtschaftlich ausbauen möchte.
Eine entsprechende Antragstellung auf Förderung wird frühestens ab 2023 möglich sein. Diese wird nun zeitnah in einem gemeinsamen Projekt mit der StädteRegion Aachen vorbereitet.
