Im Hinblick auf die Versorgungssicherheit kommt den Kommunen eine besondere Vorbildfunktion zu. Daher wird auch die Stadtverwaltung Baesweiler ihren Anteil zur Energieeinsparung leisten.
In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche städtische Gebäude energetisch saniert bzw. auf alternative Energien (Erdwärme, Holzpellets, PV oder Solarthermie) umgestellt.
Bei erwarteten Kostensteigerungen der Gaskosten um mindestens das 4-fache ist dennoch eine deutliche Senkung des Energieverbrauches erforderlich.
Das verwaltungsintern schon früh ausgegebene Ziel einer Energieeinsparung um 15 Prozent soll dabei durch eine Reihe an Maßnahmen erreicht werden. Die noch mit Gas versorgten 11 städtischen Gebäude bzw. Gebäudekomplexe verbrauchten in den letzten Jahren in Summe ca. 2,4 Mill. kWh Gas pro Jahr. Eine spürbare Reduzierung trägt zur Versorgungssicherheit bei und entlastet den städtischen Haushalt erheblich.
In allen öffentlichen Gebäuden wird die Raumtemperatur auf 19 bzw. 20 Grad, wie jeweils gesetzlich vorgegeben, abgesenkt. Zudem wird die Heizperiode um 2 Wochen verkürzt. Wo es technisch möglich ist, wird das Warmwasser an Handwaschbecken in WC-Vorräumen abgestellt.
Auch die Wassertemperaturen im Hallenbad werden - außer im Baby-Bereich - um 2 Grad abgesenkt.
Vor Aufnahme des Heizbetriebes werden alle Heizungseinstellungen nochmal optimiert. Es erfolgt ein hydraulischer Abgleich, die Heizungen werden gewartet und die Steuerungen energieoptimiert eingestellt. Dies ist aufwendig, aber effizient und bietet daher bei konsequenter Durchführung großes Einsparpotential.
Darüber hinaus hat die Stadt bereits veranlasst, dass alle öffentlichen „Effektbeleuchtungen“ (z.B. Bodenstrahler) abgeschaltet werden.
Um zu verhindern, dass ein großer zusammenhängender Gebäudekomplex mit Turnhalle (Standort Rathaus Goetheschule und Mehrzweckhalle Grabenstraße) für erfahrungsgemäß deutlich weniger Personen zwischen Heiligabend und Neujahr beheizt werden muss, ist darüber hinaus vorgesehen, das Rathaus Baesweiler in dieser Zeit komplett zu schließen. Dadurch lässt sich gemeinsam mit dem gleichzeitigen Schließen des Bauhofes und des Rathauses Setterich durch eine starke Temperaturreduzierung über diesen langen Zeitraum erhebliches Einsparpotential generieren.
Die Mitarbeiter/innen leisten mit dem Einsatz von Urlaub und Überstundenabbau ihren Anteil und stehen ab dem 2.1.2023 wieder gerne zur Beratung zur Verfügung.
Bürgermeister Pierre Froesch weist darauf hin, dass den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Zeit - für dringende Angelegenheiten, z.B. im Bereich des Einwohnermelde- oder Standesamtes - ein „Notdienst“ im Quartiersbüro „Kreativ“ barrierefrei zur Verfügung stehen wird. Nähere Einzelheiten hierzu werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Über diese Maßnahmen hinaus, beabsichtigt die Verwaltung, noch in diesem Jahr einen Förderantrag zur Umrüstung zweier Gebäude auf LED zu stellen. Weiteres Einsparpotential im Rahmen der städtischen Außen- und Innen-Beleuchtung wird gerade untersucht.
Durch das beschriebene Maßnahmenpaket in Summe lassen sich bereits 15 Prozent Energiebedarf senken, ggf. sogar etwas mehr. Wichtig ist jedoch dabei, dass die betroffenen Nutzer/innen ebenfalls ihren Anteil leisten, Verständnis aufbringen und die Maßnahmen jeweils auch aktiv unterstützen.
